Harte Realität – Crash-Kurs Veranstaltung warnt vor Leichtsinn im Straßenverkehr

Danach wird nicht alles wieder gut. Wahrscheinlich wird es nie wieder richtig gut. Nach einem Verkehrsunfall, besonders bei einem Unfall mit einem tödlichen Ausgang, ändert sich für viele Menschen alles. Die Botschaften der „Crash Kurs NRW – Realität erfahren. Echt hart“-Veranstaltung in der Paderborner Maspernhalle am 23.02.2022 waren eindringlich. Rund 400 Teilnehmer des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs hörten aufmerksam zu.

„Wenn erst etwas passiert, ist es zu spät“, leitete Polizeihauptkommissar Rainer Hoberg, Verkehrssicherheitsberater bei der Kreispolizeibehörde Paderborn ein. Die Ursachen von Unfällen sind vielfältig. „Alkohol, Geschwindigkeit und Ablenkung sind immer Themen unserer täglichen Arbeit. Mittlerweile nimmt aber auch das Fahren unter Drogeneinfluss deutlich zu, was nicht gut ist“, warnte Hoberg. Die Veranstaltung stellt eine übliche Rettungskette dar, wie sie nach einem Unfall aufgebaut wird. Dementsprechend berichtete Ralf Schmitz, Leitender Branddirektor der Feuerwehr Paderborn, über seine Erfahrungen aus über 40 Dienstjahren: „Die Feuerwehr trifft zumeist als erster Rettungsdienst an der Unfallstelle ein. Die Bilder bleiben hängen und kommen immer wieder hoch, wenn ich durch Straßen fahre, auf denen schwere Unfälle passiert sind. Viele Feuerwehrfrauen und -männer brauchen lange, um die Bilder zu verarbeiten“, meinte Schmitz. Als nächstes berichtete Notärztin Dr. Adelheid Spils ad Wilken in einem Videobeitrag mit Röntgenbildern über die körperlichen Folgen schwerwiegender Verkehrsunfälle. Die drastischen Bilder einer komplett gebrochenen Hüfte oder von im Körper verschobenen Organen machten Eindruck. „Die Lebenspläne sind erst einmal hinfällig und werden wohl auch nie wieder umgesetzt werden können. Die betroffenen Personen haben von dem Unfall ein Leben lang etwas“, so Dr. Spils ad Wilken. Notfallseelsorger Klaus Krüger kümmert sich ebenfalls um die bei Unfällen schwerverletzten Personen sowie um die Angehörigen von Unfallopfern und macht deutlich: „Wir sind hier, weil ihr uns wichtig seid.“